23.01.2024

Briefe



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ID: 17356
Geschrieben am: Montag 06.05.1861
 

Liebe Frau Schumann

Einen herzlichen Gruß zu dem morgigen schönen Tag, an dem ich mich gerne mit den Freunden der schönsten Musik erfreute! Seid recht froh, und möchte der Himmel Euch einen recht heitern, sonnigen Blick zeigen, damit Ihr, nach Johannes löblicher Gewohnheit, recht im Freien sein könnt. Ich soll Ihnen, vom König, sagen, daß er sich auf den 13ten sehr freue; aber leider Sie bloß ohne Orchester einladen könne. Die Orangerie in Herrenhausen, <daß> das einzige Lokal worin das Orchester draußen aufgestellt werden könnte, wird nicht vor dem 16ten frei. So lange müssen die Bäume darin überwintern, weil dann erst die berühmten 3 Tage vorüber wären, an denen es in unserem unfreundlichen Clima noch Nachtfröste zu geben pflegte. Ich glaube die Tage heißen im Volksmund die „3 Männer“. Dies Jahr ist leider alle Aussicht auf ihren unwirthlichen Besuch. Ich klappere fortwährend mit den Zähnen! Lassen Sie ein paar Worte hören, wie Sie den Tag morgen verlebt haben werden. Durch Stock. hoffe ich morgen wieder zu grüßen. Für heut’ Adieu von
Ihrem treuergebnen
Joseph J.

  Absender: Joachim, Joseph (773)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
596f.

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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