23.01.2024

Briefe



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ID: 17541
Geschrieben am: Mittwoch 04.11.1891
 

Verehrte Frau Schumann!

Halten Sie mich nicht für undankbar, daß ich noch nicht auf Ihre Frage wegen der Briefe für Josephe geantwortet habe. Diese ist so von ihren Arbeiten hingenommen, vor der Hand, daß sie fürchtet neue Bekanntschaften würden sie zu sehr zerstreuen. Alles ist ihr so neu, und beschäftigt sie innerlich, und da hat sie vorläufig an Kaulbach’s, Perfall’s, Levy, Lenbach genug Verkehr. Später bin ich dann so frei an Ihre Güte zu appelliren, wenn Josepha mehr eingelebt ist. Es geht ihr übrigens sehr gut; nachdem Kaulbach ihre Arbeiten gesehen hatte, sagte er, daß er selbst den Unterricht übernehmen wolle statt ihr einen Lehrer zu empfehlen. Auch Lenbach interessirt sich für sie, da er sie sehr talentvoll findet. Gebe Gott, daß es so weiter gehe. Ich werde nun bald die Freude haben Sie zu sehen, da ich vom 12ten bis 15ten in Frankfurt bleibe. Wie lieb ist mir das! Mögen die etwas bessern Nachrichten, die ich zuletzt durch Bargiel erhielt, anhaltend Gutes bringen.
In Treue
Ihr
Joseph J.

d. 4. Novbr

  Absender: Joachim, Joseph (773)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
1431f.

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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