23.01.2024

Briefe



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ID: 17581
Geschrieben am: Sonntag 29.04.1888
 

Weimar, d. 29. April

Liebe, verehrte Frau Schumann!

Halbwegs nach Frankfurt, muß ich aber leider übermorgen umkehren und in Berlin Schulsorgen tragen. Ich erfülle morgen ein altes Versprechen hier für die Kapelle zu musiciren; gestern habe ich in Hannover gespielt, so geht’s fort und fort! Diese Zeilen bringt Ihnen Fräulein Hundögger als herzlichen Gruß von mir, da sie mir sagte, daß Sie sie schon kennen. Sie war uns (Rudorff, Spitta und mir) immer eine sehr liebe Schülerin, und ist uns lieb und werth geblieben. Möchte ihr die Wohlthat werden, Sie zu hören, wenn Sie andern vormusiciren sollten, sie verdient solche Anregung. Wann werden wir uns wieder sehen? Nach Aachen werden Sie wohl kaum kommen; auch Brahms kömmt nicht hin, er ist dann in Italien, der Glückliche. Wenn Sie Sommer-Erholungspläne schmieden, bitte ich herzlich um ein Wort darüber. Ich weiß einstweilen leider nur von mir, daß ich im September für Amsterdam gebucht bin. Leben Sie wohl, verehrte Frau Schumann, und grüßen Sie die lieben
Kinder allesammt.
Ihr
Joseph J.

An das Autograph denke ich.
Frau Clara Schumann
Mylius Straße.
d. Frlein Hundögger

  Absender: Joachim, Joseph (773)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
1334f.

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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