Liebe verehrte Freundin!
Es ist immer eine Freude einige Zeilen von Ihnen zu erhalten. Ich habe Herrn Althoff, der verreist war nicht gesprochen, wohl aber Geh. Rath Jordan und Ministerial-Direktor Greiff, welche trachten werden die Angelegenheit der Mscrpte zu beschleunigen. Leider kommen solche Geschäftsverzögerungen bei der Masse von zu bewältigenden Angelegenheiten nur zu häufig vor. Spitta und ich wissen ein Lied davon zu singen! Hätte übrigens unser Chef Minister v. Goßler die Sache allein zu erledigen, so würden Sie gewiß zufrieden mit dem Gang sein; aber hier kommt nun noch der Finanzminister und der Bibliothek-Direktor dazu. Vielleicht hat hat ersterer die (mir in eigenen Sachen leider bekannte) Äußerung gethan, „es dürfe aber nun nicht etwa noch für einzelnes eine Nachforderung kommen“ und Herr Althoff hat dieses vielleicht mit allzugroßer Penibilität und allzuwenig Geschmack Ihnen gegenüber bei der Verhandlung geltend machen wollen. Im Sinne des Herrn v. Goßler ist es <wohl> gewiß nicht, wenn man Ihnen Schwierigkeiten bereitet, und ich bitte sich also keine Gedanken zu machen, wenn es noch ein wenig hapern sollte. Ich bin überzeugt es wird schließlich zu Ihrer Zufriedenheit ausgehen. All dies unter uns. Übrigens brauche ich wohl nicht erst zu sagen, daß ich mit Vergnügen wieder bereit bin, mich wenn Sie es für nöthig finden, wieder um die Sache zu kümmern. Ich reise morgen über Amsterdam (wegen Mezger den ich sprechen will) nach Aachen.
In Eile
Ihr
Joseph J.
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