23.01.2024

Briefe



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ID: 17599
Geschrieben am: Sonntag 15.03.1885
 

Liebe, verehrte Frau Schumann!

Mit großer Betrübniß habe ich gelesen, daß man Ihnen werthvolle Dinge gestohlen hat; es war sogar von Mscrpten die Rede! Hoffentlich ist letzteres wenigstens nicht wahr, wenigstens soll es Frlein Oser verneint haben. Bitte, lassen Sie mir ein Wort darüber schreiben. Aber auch ob ich Aussicht auf die Freude habe Sie zu unserem letzten Concert, Mitte Aprils, in Berlin zu begrüßen? Sie hielten es seiner Zeit für ausführbar, wenn Sie nicht nach England giengen. Es wäre gar schön für mich! Sagen Sie mir bald, ob ich den Berlinern die gute Kunde senden darf, daß sie ein Mozart’sches Concert von Ihnen hören sollen (oder was Sie sonst mögen.) Hier ist alles in so herkömmlichem Geleise meinerseits, daß ich nicht viel mittheilen kann. Neulich spielte ich in Cambridge mein Ungarisches Concert, mit 2 Proben, und für das Brahms’sche im nächsten Philharmonic sind ebensoviel in Aussicht; doch ein Fortschritt der Verhältnisse! Auch dirigirt Sullivan besser wie Cusins. Mit vielen herzlichen Grüßen an die lieben Ihrigen und von meinen Geschwistern an Sie
Ihr stets getreuer
Joseph Joachim

  Absender: Joachim, Joseph (773)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 2
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Joseph Joachim und seiner Familie / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz / Dohr / Erschienen: 2019
ISBN: 978-3-86846-013-1
1276f.

  Standort/Quelle:*) D-DÜhh
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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