Das Freie Deutsche Hochstift
für
Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung
in
Goethe’s Vaterhause
Frau Clara Schumann geb. Wieck
Tonkünstlerin und Lehrerin
am Dr. Hoch’schen Conservatorium
Frankfurt a/M
Frankfurt a. M., den 15. Herbstmonates 1878
Hochgeehrteste Frau!
Indem wir uns beehren, Ihnen, mit Beziehung auf Satz 31 unserer beifolgenden Satzungen, hierdurch ergebenst anzuzeigen, daß Sie, auf den Vorschlag der Meisterschaft, in offener Sitzung zum
Meister des Freien Deutschen Hochstiftes ernannt worden sind, ertheilen wir Ihnen hiermit die Rechte eines Solchen, ersuchen Sie |2| verehrungsvollst, dieselben, zur Ehre der geistigen Hoheit unseres Volkes, anzunehmen, und bitten Sie zugleich, Sich insbesondre in dem von Ihnen mit so großem Erfolge gepflegten Gebiete der Tonkunst kräftigst an der Thätigkeit des Freien Deutschen Hochstiftes zu betheiligen.
Die Verwaltung des Freien Deutschen Hochstiftes
Dr. G H Otto Volger gen. Senckenberg Mr FDH.
d. Z. Obmann.
Dr Adolf Petermann M. F. D. H.
d. Z. Verwaltungsschreiber.
Zerle
Schriftführer.
[2]
Freies Deutsches Hochstift an Clara Schumann in Frankfurt am Main
Frankfurt am Main, Sonntag, 15. September 1878 (Urkunde)
Wer soll Lehrling sein?
Jedermann!
Wer soll Geselle sein?
Wer was kann!
Wer soll Meister sein?
Wer was ersann!
(Goethe.)
Das Freie Deutsche Hochstift
für
Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung
in
Goethe’s Vaterhause
zu
Frankfurt am Main,
gestiftet
im Namen der geistigen Einheit des Deutschen Volkes zur Jahrhundertfeier der Geburt Schiller’s auf Grund seiner genehmigten Satzungen mit den Rechten einer Körperschaft bekleidet durch Beschluß hohen Rathes der Freien Stadt Frankfurt vom 30. des Weinmonates 1863 hat auf den Antrag seiner Ehrenmitglieder und Meister in offener Sitzung ernannt und erklärt zu seinem Ehrenmitgliede und Meister
Dich
Clara Josephine Schumann geb. Wieck
in
Frankfurt a. M.
Durch diese Ernennung haben wir Dein Wirken und alle Deine Verdienste eintragen wollen an geheiligter Stätte in das
Buch der Ehren unseres Volkes,
dessen höchster Stolz und Ruhm besteht in Thaten des Geistes, in der Veredlung der Menschheit durch Wissenschaften, durch Künste und allgemeine Bildung.
Gegeben im Goethehause zu Frankfurt a. M. den 15. Herbstmonates 1878
Namens der Verwaltung
Dr. G H Otto Volger gen. Senckenberg Mr FDH.
d. Z. Obmann.
Dr Adolf Petermann M. F. D. H.
d. Z. Verwaltungsschreiber.
Zerle.
Schriftführer.
|