23.01.2024

Briefe



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ID: 18672
Geschrieben am: Donnerstag 08.10.1885
 

Florenz, 8 Octob. 85.
Verehrte liebe Freundin,
darf ich Sie so nennen? da unsere Bekanntschaft erst so kurz. Mir ist, als wärs schon lange u. was man den Menschen aus den Augen sieht, braucht ja keine Zeit u. ist besser u. wahrer als Alles Sprechen mit Worten – drum denk’ ich, wenn es Ihnen nur ein bischen so gegangen ist mit mir, |2| wie mir mit Ihnen, so darf ich Sie so nennen. –
Ich schreibe Ihnen näml. nur, um Ihnen zu sagen, wie sehr dankbar ich Ihnen bin für das schöne Zusammensein mit Ihnen in Frankfurt u. wie aufrichtig ich Ihnen ergeben bin u. wie Sie mir ein heiliges Ereigniß sind. – Sie müssen es sich |3| schon gefallen lassen, daß ich nach Worten suche – denn jetzt ists mit dem bloßen Schaun ja nicht mehr gethan, dazu ist man zu weit.
Hier fand ich Alles in guter Gesundheit u. meine Frau genießt, was ich ihr erzähle von Ihnen u. Ihrem Spiel u. Ihrer Güte.
Sagen Sie All den Ihren unsere besten Empfehlungen u. seien Sie uns gut.
Ihr treu ergebener
A. Hildebrand.

  Absender: Hildebrand, Adolf (2432)
  Absendeort: Florenz
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort: Frankfurt am Main
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
1017

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 4,346
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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