Briefe

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ID:
18674

Geschrieben am:
Sonntag 07.07.1889

Liebe, verehrte Freundin,

nun hat der Bronzemann mich doch falsch verstanden u. hat das Relief schon selbst abgeschickt. Es ist wohl recht unbequem für Sie, vielleicht sind Sie gar nicht mehr in Frankfurt? Verzeihen Sie es mir, es ist mir leid, wenn ich auch schuldig bin. Längst hätte ich auf Ihre lieben Zeilen geschrieben, wenn ich |2| nicht die Fertigstellung der Bronze hätte abwarten wollen.

Das bischen, was ich im Stande war, Ihnen hier zu bieten, war wirklich wenig genug. Die Zeit war auch so kurz, aber doch schön. Oft sehn wir in Gedanken Sie drüben im hohen Zimmer sitzen. Es macht doch viel aus für einen Raum, ob liebe Menschen drin gewesen, es ist als färbten sie ab –.

|3| Meiner Frau geht es gut, wir haben auch so schönes Wetter. Viel Regen u. Kühle wie in keinem Jahr zuvor. Nicht heißer als im Mai. In 14 Tagen werden wir ins Gebirge in die Nähe gehen, obs nöthig wird, wer weiß es jetzt.

Ende August reise ich nach Deutschland u. habe den Sept über zu thun dort. Sollte es sich fügen lassen, Sie auf zusuchen, so thue ich es sicher.

|4| Grüßen Sie Fräulein Marie u. Eugenie recht herzlich von uns und an Sie das Allerbeste.

Ihr aufrichtig ergeb

A. Hildebrand.

7 Juli 89 Florenz.

Absender:
Hildebrand, Adolf (2432)

Absendeort:
Florenz

Empfänger:

Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Empfangsort:
Frankfurt am Main

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
Seite: 1040f.

Standort/Quelle:^*)
D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 5,211

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	18674
Geschrieben am:	Sonntag 07.07.1889	Liebe, verehrte Freundin, nun hat der Bronzemann mich doch falsch verstanden u. hat das Relief schon selbst abgeschickt. Es ist wohl recht unbequem für Sie, vielleicht sind Sie gar nicht mehr in Frankfurt? Verzeihen Sie es mir, es ist mir leid, wenn ich auch schuldig bin. Längst hätte ich auf Ihre lieben Zeilen geschrieben, wenn ich \|2\| nicht die Fertigstellung der Bronze hätte abwarten wollen. Das bischen, was ich im Stande war, Ihnen hier zu bieten, war wirklich wenig genug. Die Zeit war auch so kurz, aber doch schön. Oft sehn wir in Gedanken Sie drüben im hohen Zimmer sitzen. Es macht doch viel aus für einen Raum, ob liebe Menschen drin gewesen, es ist als färbten sie ab –. \|3\| Meiner Frau geht es gut, wir haben auch so schönes Wetter. Viel Regen u. Kühle wie in keinem Jahr zuvor. Nicht heißer als im Mai. In 14 Tagen werden wir ins Gebirge in die Nähe gehen, obs nöthig wird, wer weiß es jetzt. Ende August reise ich nach Deutschland u. habe den Sept über zu thun dort. Sollte es sich fügen lassen, Sie auf zusuchen, so thue ich es sicher. \|4\| Grüßen Sie Fräulein Marie u. Eugenie recht herzlich von uns und an Sie das Allerbeste. Ihr aufrichtig ergeb A. Hildebrand. 7 Juli 89 Florenz.
Absender:	Hildebrand, Adolf (2432)
Absendeort:	Florenz
Empfänger:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Empfangsort:	Frankfurt am Main
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 8 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-019-3 Seite: 1040f.

Standort/Quelle:^*)	D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 5,211
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla