23.01.2024

Briefe



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ID: 18725
Geschrieben am: Samstag 01.01.1859
 

Hochgeehrte Frau!
Im festen Vertrauen auf Ihr Wohlwollen, und im stolzen Glauben auf Ihre Ueberzeugung, daß ich es gut mit Ihnen meine, lege ich Ihnen eine Bitte vor, die Sie mir erfüllen müssen!
Machen Sie einmal eine Ausnahme von Ihrem sonst festgehaltenen, auch von mir gebilligten Grundsatze: der |2| „sogenannten Kritik keine Konzessionen zu gönnen“, – und statten Sie dem Oberredakteur der hies. Zeitung Herrn W. Martini einen Gegenbesuch ab. Heute noch! Bald! Der Mann verdient es, im Allgemeinen, (denn er ist ein Ehrenmann,) und speciell auch um Sie, (denn er weiß Sie zu schätzen.) Thun Sie’s um meinetwillen u. um Ihretwillen. Wir lieben |3| beide nicht die Zukunftsmusik, aber wir sind doch überzeugt, daß es immer Zukunft giebt; eine himmlische, u. auch eine irdische. Letztere hab’ ich bei meiner Bitte im Sinne.
Sie finden Martini in seinem Büreau, Stempfergasse, im Hause des Zeitungs Comptoirs.
Bitte, bitte, bitte!
Ihr
getreuer Holtei
Dienstag

  Absender: Holtei, Karl von (735)
  Absendeort: Graz
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
586ff

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 1,264
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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