23.01.2024

Briefe



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ID: 19526
Geschrieben am: Dienstag 06.08.1861
 

B. B. 6. 8. 61.

Liebe Frau Schumann,
Ich kann Ihnen jetzt bestimmte Nachrichten, bestimmtes redezvous geben. Nach †nach kann ich nicht mehr reisen, das ist No 1. Die GroßFürstin will die Dichterliebe im Zusammenhang hören u wahrscheinlich Donnerstag. Morgen haben Sie Concert; Donnerstag früh aber machen |3| Sie sich gefälligst früh auf; kommen Sie nach Baden Baden u holen Sie uns ab. Ich sage dieß weil ich immer noch hoffe Sie spielen Donnerstag bei der Gr. Fürstin u daß [sic] ist für Später sehr gut wenn Sie immer noch russische Pläne machen. Freitag fahren wir alsdann zusammen nach Guebwiller; ich habe dort angefragt ob Platz für uns 48 sey u die liebenswürdige Dame hat Platz gemacht u wünscht wir möchten lange bei ihr bleiben; das ist aber nicht wahrscheinlich. Von dort begleite ich Sie auf den Rigi, (etwa am 12 od 13). Sollten Sie nicht |2| mit diesem Plan einverstanden seyn so lassen Sie uns wissen wie Sie es haben wollen; ob wir Sie in Ludwigshafen Freitag treffen sollen u direct mit dem Cöllner-Zug bis Bollwiller (resp. Guebwiller) fahren sollen oder ob Sie allein hinfahren, u wir uns dort treffen. Auch in Strassburg können wir Freitag zusammenkommen! Es giebt also 3 rendezvous: wählen Sie zwischen Baden Baden Donnerstag, auch Freitag (wenn Sie sich nicht übereilen wollen) od. Mannheim (Ludwigshafen) od. Strassburg ebenfalls Freitag. Später möchte ich nicht von hier fort, denn ich will Adèle in Colmar aufsuchen. Mit herzlichen Grüßen.
Ihr ergebener J. St.

|4| Gestern fand die große Soirée zu Ehren des Königs v. Preußen statt. Es gieng alles gut u die schlechte Musik spurlos vorüber; Kirchner u ich siegten über die Virtuosen Cossmann u Wieniawski dem nur ein Stück gestattet wurde. Sogar fürstliche Häupter werden gescheit – – – – in Musikalischen Dingen!!!. Näheres mündlich
Viele Grüße, an Frl. Leser, Junge u Ihre Tochter Marie
Glauben Sie ja nicht ich wollte Ihnen mit dieser epistel Sand in die Augen
streuen –; es gieng so rascher!

  Absender: Stockhausen, Julius (1547)
  Absendeort: Baden-Baden
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 7
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-018-6
557ff.

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus. Nachl. K. Schumann 2,29
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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