Basel, den 17. 2. 79.
Hochverehrte, theure Frau Schumann!
Sie können kaum glauben, welch’ große Freude Sie mir durch Sendung der schönen Bilder gemacht haben; war es schon lange mein Wunsch ein ähnliches Portrait von dem herrlichen Meister Robert Schumann zu besitzen, so haben Sie, verehrte Frau, denselben in einer Weise erfüllt, wie ich mir’s schöner nicht hätte denken können. Eine besondere Weihe hat das Bild dadurch noch erhalten, daß Sie einige freundliche Widmungsworte darun¬ter gesetzt haben. – Für alle die Liebe und Güte, welche Sie mir angethan haben, sage ich Ihnen den innigsten, herzlichsten Dank
Gott vergelts!
|2| Gestern spielten wir im 8 Ab. Concert die Schumann’sche C-dur-Sinf, das Publikum war ganz außer sich. Wenn ich die träumenden Augen der Bilder anschaue, so meine ich, der Blick habe sich <> in eine geheimnis¬sevolle, fremde Welt verloren, aus <> der alle die wundervollen Klänge herüber genommen sind, welche in den Compositionen Schumann’s weiter tönen, um dadurch die armen Menschenkinder zu trösten u. zu beglücken. –
d. 19.
Vor zwei Tagen musste ich hier aufhören und heute erhalten wir die Todesnachricht Ihres Sohnes. Seien Sie versichert, verehrte Frau Schumann, dass wir herzinnigen Antheil nehmen an Ihrem Verluste u. den großen Schmerz verstehen können, den der Tod eines so begabten Kindes hervorruft. Tröstlich bleibt nur, dass der Geschiedene von schweren Leiden erlöst wurde u. dass er von |3| den Seinigen die letzten Liebesdienste empfangen konnte.
Mit innigen Grüßen an Sie u Ihre lieben Töchter
Ihr
treu ergebener
Alfred Volkland.
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