23.01.2024

Briefe



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ID: 19792
Geschrieben am: Donnerstag 14.09.1865
 

Verehrte Frau.
Es ist gut, wenn der Himmel uns von Zeit zu Zeit einen Mahnzettel schickt, daß es nicht ewig so fortgeht. Heute Nacht dachte ich wirklich, es gehe auf die Neige; gegen Morgen schlief ich ein, blieb den ganzen Tag zu Bett, und jetzt, 6 Uhr Abends ist mir wieder ganz ordentlich zu Muthe, so daß ich in wenigen Tagen durch Ruhe und Fasten wieder ganz auf dem Strumpf zu sein hoffe. Meine Wirthsleute sind so theilnahmsvoll und besorgt, daß mir gar nichts abgeht. Ich habe in der letzten Zeit zu aufgeregt gelebt. Für die Zukunft habe ich die besten Vorsätze. – Montag Nachmittag werde ich mich bei Ihnen wieder gesund melden und die Shawls zurückbringen. Für heute nur diese wenigen Worte mit den herzlichsten Grüßen und innigstem Dank für den warmen Antheil, den Sie Alle mir gestern gezeigt. Es war recht dumm, daß mein klägliches Gesicht dem gestrigen Tage einen so schlechten Abschluß gab.
Immer Ihr
Hermann Levi.

14 Sept. 65.

  Absender: Levi, Hermann (941)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 5
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Franz Brendel, Hermann Levi, Franz Liszt, Richard Pohl und Richard Wagner / Editionsleitung: Thomas Synofzik, Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik, Axel Schröter und Klaus Döge / Köln: Verlag Dohr / Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-86846-016-2
461f.

  Standort/Quelle:*) D-Zsch, s: 10623,9-A2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 

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