23.01.2024

Briefe



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ID: 20573
Geschrieben am: Montag 21.10.1872
 

Stuttgart d. 21 Octbr 1872.

Liebe, verehrte Frau,
ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid es mir ist Sie diesen Morgen nicht mehr aufsuchen zu können, da ich abreise und noch zu packen habe. Ich möchte Ihnen aber wenigstens hierdurch einen Gruß senden. Sie werden es mir glauben, wenn ich Ihnen |2| sage, wie mit tiefster Theilnahme ich seit Jahren stets Ihrer und Ihres seligen Mannes gedacht, und als endlich das schwerste Leid über Sie kam, wie empfand ich es mit Ihnen! Auch mir raubte ja das Geschick den besten Freund, und ich weiß, wie es ist, allein weiter zu leben!
Der Himmel gebe Ihnen Freude in Ihrem holden Knaben, – es hat mich tief bewegt, als ich ihn gestern sah!
|3| Ich hoffe bald wieder hierher zu kommen, und dann soll mein Erstes sein, Sie, liebe verehrte Frau, zu sehen.
Möchten Sie sich überzeugt halten der wärmsten Gesinnung für Sie, und für alle Zeit mich glauben Ihre
wahrhaft ergeb
Clara Schumann.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Stuttgart
  Empfänger: Hartmann, Bertha (2374)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
549f.

  Standort/Quelle:*) A-Wst, s: H.I.N. 47644
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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