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ID:
20987

Geschrieben am:
Freitag 24.08.1888

Ober Salzberg d. 24ten Aug 1888.

Liebste Frau Fellinger,

fürerst noch einmal herzlichsten Dank für Ihrer Beider lieben Besuch, den mir nur der Gedanke trübt, daß Sie so schlechtes Wetter getroffen haben und daß uns noch andrer Besuch von der, ohnehin kurz bemessenen, Zeit raubte. Ihre lieben Briefe an Marie und mich erhielten wir und danken auch dafür. – Es ist doch etwas Schönes um solche Fantasie, wie Sie sie haben, die die Wirklichkeit mit so viel Glanz sich auszuschmücken vermag. – Wie leid ist es uns, daß Sie nicht hier schon die Nachricht hatten, die |2| Sie in Salzburg vorfanden. Sie hätten dann noch einen Tag bei uns bleiben können, der Ihnen die Gegend in voller Herrlichkeit gezeigt hätte. Wir erwarten heute Frau Franz mit ihrer Schwester Clara, die sie gestern, von Paris kommend, überrascht hat, und freuen uns sehr sie zu sehen. – Wills Gott, daß wir nächsten Sommer wieder hier sind, dann dürfen wir doch hoffen, daß Sie, einmal den Anfang gemacht, auch wieder kommen!? – Leben Sie wohl, und nehmen Sie mit Mann und |3| Kindern unser Beider herzlichste Grüße.

In treuer Freundschaft

Ihre

Clara Schumann.

Absender:
Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)

Absendeort:
Obersalzberg

Empfänger:

Fellinger, Maria (443)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 4
Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020
ISBN: 978-3-86846-015-5
Seite: 261f.

Standort/Quelle:^*)
D-Zsch, s: 11775

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	20987
Geschrieben am:	Freitag 24.08.1888	Ober Salzberg d. 24ten Aug 1888. Liebste Frau Fellinger, fürerst noch einmal herzlichsten Dank für Ihrer Beider lieben Besuch, den mir nur der Gedanke trübt, daß Sie so schlechtes Wetter getroffen haben und daß uns noch andrer Besuch von der, ohnehin kurz bemessenen, Zeit raubte. Ihre lieben Briefe an Marie und mich erhielten wir und danken auch dafür. – Es ist doch etwas Schönes um solche Fantasie, wie Sie sie haben, die die Wirklichkeit mit so viel Glanz sich auszuschmücken vermag. – Wie leid ist es uns, daß Sie nicht hier schon die Nachricht hatten, die \|2\| Sie in Salzburg vorfanden. Sie hätten dann noch einen Tag bei uns bleiben können, der Ihnen die Gegend in voller Herrlichkeit gezeigt hätte. Wir erwarten heute Frau Franz mit ihrer Schwester Clara, die sie gestern, von Paris kommend, überrascht hat, und freuen uns sehr sie zu sehen. – Wills Gott, daß wir nächsten Sommer wieder hier sind, dann dürfen wir doch hoffen, daß Sie, einmal den Anfang gemacht, auch wieder kommen!? – Leben Sie wohl, und nehmen Sie mit Mann und \|3\| Kindern unser Beider herzlichste Grüße. In treuer Freundschaft Ihre Clara Schumann.
Absender:	Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Absendeort:	Obersalzberg
Empfänger:	Fellinger, Maria (443)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 4 Briefwechsel Clara Schumanns mit Maria und Richard Fellinger, Anna Franz geb. Wittgenstein, Max Kalbeck und anderen Korrespondenten in Österreich / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2020 ISBN: 978-3-86846-015-5 Seite: 261f.

Standort/Quelle:^*)	D-Zsch, s: 11775
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla