23.01.2024

Briefe



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ID: 22855
Geschrieben am: Freitag 02.11.1888
 

Liebe Clara.
Ich habe die neulich erwähnte Violinsonate an Herzogenbergs geschickt u. kriege einen so unverhofft freundlichen Brief darüber daß ich nur daran denke, ob sie Dir auch wohl gefallen könnte. Lust, sie anzusehen, möchte ich voraussetzen, aber hast Du auch Zeit dazu, so schreibe ein Wort an Herzogenberg’s daß sie Dir die Sonate sogleich schicken.
|2| Vielleicht magst Du sie mit Koning probiren oder, da ich höre daß Du nach Berlin gehst, gar dort mit Joachim. Herz. haben eine gut lesbare Abschrift u. auch die Violinstimme.
Verzeih daß ich Dir nicht zuerst die Sonate geschickt habe. Aber den Hauptgrund glaubst Du mir nicht!? Ich traue nie einem neuen Stück zu daß es Jemandem gefallen könnte.
|3| So auch diesmal u. zweifle ich auch noch sehr, ob Du Frau Herzogenberg’s Brief unterschreibst! Gefällt Dir aber die S. beim Durchspielen nicht so probire sie nicht erst mit Joachim, sondern schicke sie mir zurück.
Deine Festtage hast Du hoffentlich glücklich u. froh überstanden, ich habe viel an Dich denken müßen.
Herzlichsten Gruß allerseits
von Deinem
Johannes.

  Absender: Brahms, Johannes (246)
  Absendeort: Wien
  Empfänger: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
Empfangsort: Frankfurt am Main
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1853f.

  Standort/Quelle:*) D-B, s: Mus.Nachl. Schumann, K. 7,216
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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