L. Cl.
Ich denke für Alles so gut als möglich gesorgt zu haben; Für die sehnsüchtigen Augen Frl. Eugeniens, wie für Deinen Musikdirektor dort. Bessere Auskunft über das Harfenclavier kannst Du nicht wohl verlangen als Beiligendes giebt.
Es war aber gut daß ich meinen Briefanfang neulich doch erklärte!
|3| Ich meinte Dir telegraphiren zu müßen u. dachte in aller Aufregung über verlorene Briefe.
Hr. Wendt wollte Gestern Abend ankommen – wann tauschen wir denn einmal u. kriegst Du den Goethe-Kenner u. ich die Damen?
Seine Grüße an Dich u. die Schwester wird er mir den Mittag sagen – er findet auch hübsches Wetter zum Empfang u. fürchte ich nur daß es während seiner Ferien mit dem schönen Sommerwetter |2| nicht so fortgeht!
Deine allzugroße Rücksicht gegen Widmann wird dieser aber schwerlich – oder gewiß nicht in Deinem Sinne auffaßen können u. etwas weniger Zartheit – freundlicher empfinden!
Wenn ihm ein Besuch bei Dir keine Freude macht, so kann er ihn schon unterlaßen, uneingeladen aber kann er sich doch nicht für willkommen halten?! Wenn er auch nicht (wie ich) annehmen darf, daß seine Sachen angenehmer für den Umgang sind wie er selbst; – womit ich |4| womit ich aber gewiß nichts gegen seine letzten 2 Novellen in Versen gesagt haben will, die ich ganz reizend finde u. die Dir auch gewiß große Freude gemacht haben. Wenn Du ihn jedoch siehst, so grüße ihn schön. Du wirst dort überhaupt viel Freunde von mir grüßen können. Hier sehe ich sie nicht, nach Oesterreich reisen die Deutschen sehr wenig.
Falls Du von Stockhausen hörst, laße es mich doch mit einem kurzen Wort wißen.
Alle herzlich grüßend
Dein
Joh.
|
