23.01.2024

Briefe



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ID: 23161
Geschrieben am: Samstag 11.11.1871
 

Oldenburg, den 11. November 1871.
Lieber Johannes,
da komme ich noch ’mal wegen der Gavotte! Gestern ist sie an Senff abgegangen, und nun wollte ich Dich bitten, ja nicht auf den Titel zu setzen, „von Frau Sch. in ihren Konzertprogrammen aufgenommen“ – ich finde, das klingt schlecht und arrogant von mir. Ich meine, Du setzest einfach Deinen Namen, warum nicht? Solch reizendes Arrangement kann ja nur Deines Namens würdig sein, keiner macht’s wie Du. . . .
Deine Rhapsodie am Dienstag in Bremen war herrlich! Frau Joachim sang es wundervoll, und war es von Rheinthaler so einstudiert, daß einem nichts zu wünschen blieb, als der Komponist wäre selbst dabei gewesen. Ich war ganz hingerissen – es ist ein wunderbar inniges, tief erschütterndes Stück!
Morgen gehen wir nach Quedlinburg, am 15. abends hoffe ich in Hamburg (Hotel Petersburg) zu sein. Ich bleibe da bis 20. Was mir da zu wünschen bleibt, brauche ich Dir wohl kaum zu sagen – ein Lebenszeichen solltest Du mir wenigstens dahin geben!
Du erfreust innig dadurch Deine
alte getreue
Clara.
Hier grüßt alles! Dietrich hat ein Violinkonzert gemacht, was mir wohl gefiel. . . . .

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Oldenburg
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Wien
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1195f.

  Standort/Quelle:*)
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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