23.01.2024

Briefe



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ID: 23308
Geschrieben am: Freitag 23.10.1885
 

Frankfurt a./M., den 23. Oktober 1885.
Lieber Johannes,
wenn ich Deine Symphonien, sei es welche es wolle, schön hören kann, ist es mir einerlei, wo ich sie höre! Leid ist mir schon, daß die Herren hier wieder saumselig waren, aber ich freue mich doch, und findest Du Dein Zimmer bereit, wenn es Dir paßt. Betty ist bei uns, verläßt uns aber schon übermorgen. Also erwarten wir Dich, und bitten nur um ein Wort per Karte, wann Du kommst.
Statt der 3 Sitze unten bitte ich Dich um 3 Logenplätze im ersten Rang – da waren wir vorigen Winter in einem Bülowschen Konzert, und hörten viel besser, als unten so nahe. Es war eine Loge etwa vom Orchester ab gerechnet die dritte oder vierte.
Wir haben recht traurige Tage, mein Bruder Alwin starb vorgestern nach unsäglichen Leiden von 4 Monaten lang, und bin ich recht sehr betrübt – es knüpft sich so vieles daran! – Ich sollte im Museum spielen, habe natürlich abgesagt – das ist es aber nicht, was ich unter dem vielen meine.
Bald mündlich mehr und herzlich erfreut, Dich zu sehen,
Deine
Clara.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Meiningen
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1731f.

  Standort/Quelle:*)
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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