23.01.2024

Briefe



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ID: 23340
Geschrieben am: Sonntag 02.09.1888
 

Ober-Salzberg, den 2. September 1888.
Lieber Johannes,
das ist doch Pech! Acht Sommer waren wir nun hier, und Du kamst nie, und jetzt sitzen wir inmitten unsrer gepackten Koffer und warten nur auf den Moment, hinunter zu können, um auf 5–6 Tage nach München zu gehen. Dicker Nebel umgibt uns, Regen fließt seit drei Tagen in Strömen, im Ofen brennt das Feuer – es ist eine greuliche Existenz! Ich möchte doch nicht, daß Du den Obersalzberg so kennen lerntest!
Ich kann Dir nicht sagen, wie leid es mir ist, daß sich alles so ungünstig trifft.
Ich behalte mir die weitere Beantwortung auf Deinen Brief, für den ich Dir herzlich danke, vor – möchte gern, daß Du dieses so bald wie möglich hättest! – Wir bleiben in München bis 11., von da ab Baden-Baden, Deutscher Hof.
Für heute nur herzlichsten Gruß noch und die Bitte, daß ich erfahre, wo Du bist.
Deine alte
Clara.
Die Partitur an Wüllner6 soll besorgt werden.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Vordereck/Obersalzberg
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Thun
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1845f.

  Standort/Quelle:*)
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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