23.01.2024

Briefe



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ID: 23342
Geschrieben am: Dienstag 09.10.1888
 

Frankfurt a./M., den 9. Oktober 1888.
Lieber Johannes,
das Geld ist da – ich stehe aber vor der Sache eigentlich ratlos! Dir es zurückgeben, wie könnte ich das Deiner großmütigen Freundschaft gegenüber? Es behalten? Wie mir dabei zumute ist, kann ich nicht sagen, nur das, daß ich Dir mit der Annahme ein Vertrauen zeige, wie wohl niemandem in der Welt. –
Einstweilen nun lege ich das Geld an, und es soll mir dienen als angreifbares Kapital, das ich, ohne denken zu müssen, ich entziehe solches den anderen Kindern, für Ferdinand und seine Familie verbrauchen darf. Dies gibt mir eine wahre Beruhigung, und so drücke ich Dir innigst die Hand! Es mischt sich viele Wehmut in den Dank – ich kann nicht alles sagen, was mir die Seele bewegt.
Werden wir Dich bald hier sehen? Du machtest in Deiner Geburtstagskarte solche Andeutung! – Hast Du irgendwelche Engagements hier in der Nähe, so sehen wir Dich wohl auch hier? . . . .
Leb’ wohl, lieber Johannes, laß bald von Dir hören
Deine altgetreue
Clara.

[Umschlag]
Herrn
Dr Johannes Brahms.
Wien IV
4 Carlsgasse.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: Brahms, Johannes (246)
Empfangsort: Wien
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 3
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Johannes Brahms und seinen Eltern / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-014-8
1849f.

  Standort/Quelle:*) Umschlag: A-Wst: 55746,70a
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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