23.01.2024

Briefe



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ID: 25941
Geschrieben am: Freitag 22.10.1875
 

Henschel kam von Hannover wo er am 20t gesungen, wo er am 20t gesungen, mit demselben Zuge und wir suchten gemeinschaftlich unsere Wirthe. Die fanden sich, Fr Lucas empfing mich sehr liebenswürdig und schleifte mich sofort in eine Gesellschaft, wo ich Bruch kennen lernen sollte, ich weigerte mich nicht, denn ich war von der Reise, durch die consequente Liegung, gar nicht ermüdet. Nachdem ich mich also in den Prunk Alleyme geworfen hatte ging’s zu Haarhaus, da war Bruch und eine Frau von Asten, Tochter Kinkels man hatte mit dem Essen gewartet und da ging es denn flott daran ich hatte Hunger und Genchen du wirst es nicht glauben, ich unterhielt meinen Tischnachbar Bruch sehr stark und war nicht stumm und gesondern sehr lebhaft. Punkt 12 Uhr str<e>ickten jedoch meine Lebensgeister und ich zog mit Bedeutung meine Handschuhe an, was sofort verstanden wurde und um ½ 1 Uhr lag ich in einem sehr guten Bett.
Heute morgen ging ich in die Probe nachdem ich vorher meine Stimme ausgepackt und unversehrt befunden, Schornstein ging also sofort an den Brambach, der in Orchestergewande auch nicht besser die geraubten Gliedmaßen zu verbergen weiß und damit ganz unverschämt einherstokirt. Ich war gut disponirt und „schön Ellen“ ist mir sehr gerecht und bewirkte mir von dem Orchester allein schon Applaus.
Jetzt ist die Generalprobe den Chor sah ich heute morgen noch nicht.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Elberfeld
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/4-3
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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