23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 25967
Geschrieben am: Montag 17.07.1876
 

Nicht war Genchen wenn ich fünfzig Gulden leihe so hast Du keine Angst oder Sorge wegen der Last meinem Schwager habe ich davon gesprochen und er sagte mir ich könnte froh sein mit dem was ich bis nun erreicht und brauche mit dem Rückzahlen mir keine Sorge zu machen. Sie haben alle erfahren, es scheint durch Vater selbst, was mir die holländische Reise gekostet hat und machen sich selbst Vorwürfe den Vater nicht davon zurückgehalten zu haben. Hin ist hin und ich will die Sache ruhen laßen, wir sind doch froh daß wir dadurch endlich Einblick gewonnen haben und wenigstens unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen können. Ich bin so von Allen immer die beneidendswerteste. Auch hat keines ein Genchen wie ich, einen Schutzengel.
Danke Mama für ihre freundliche Hilfeanbietung wegen der Concerte, ich glaube daß mein Schwager ganz recht hat mit meinem Halse (…)
Ich erwarte mit Ungeduld Deinen Reisebericht, wie geht es Dir mein Katzi bist Du wohler und ruhiger. Hast Du Lectüre und eine langweilige Arbeit, willst Du meine gute Hängematte? wirst Du recht faulenzen und in die blaue Luft schauen wärend ich Tra, Tra, Kra etc. übe? Mein liebes Genchen der Juli wird gleich zu Ende sein dann geht es wieder abwärts und man kann beßer zählen. Ich gehe sofort nach Leipzig wenn Herzogenbergs dahin kommen und dann treffe ich einen Tag vor Dir in Berlin ein, sehr frisch und gesund und Muth bringe ich mit und sonst nichts.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Baden
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/6-6
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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