Briefe
ID: | 25968 | ||||
Geschrieben am: | Dienstag 18.07.1876 |
Was für einen traurigen Brief schreibt mir mein Schatz und wie ungerecht in dieser bösen Stimmung, Du warst ja diesen Winter, oder besser im Anfange dieses Jahres viel wohler hattest rothe Wangen und warst kräftig und ausdauernd, Du verträgst die Unruhe des Reiselebens nicht und das macht Dir solche Stimmungen, ich glaube Dir wenn Du sagst daß Du Dich bemühst es zu überwinden mache aber dazu keine Kraftanstrengungen mein Schatz, sondern überlege Dir mit kühlem Verstande wie Du jede mögliche Ruhezeit benützen mußt, nicht allein um zu schlafen sondern um alle aufgestörten Lebensgeister zu beschwichtigen. rede mit Marie sie wird Dir helfen, ich weiß sicher wenn ich zu Dir könnte ich wäre sofort im Stande Dich wieder auf den Punkt vollständiger Selenruhe zu bringen. (…) Ihr seid nun einmal ruhelose Geister ihr müßt euch zwingen zu der Faulenzerei die unsere force ist. Reformire in dem Sinne Mama und Marie. Mama war den ganzen Winter auf Reisen mit Marie, sie brauchen beide dieselbe Mühe, soll ich Dir eine gute Hängematte schicken man kann sie so aufhängen daß man sie als bequemen Lehnstuhl gebrauchen kann. |
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Absender: | Fillunger, Marie (2260) | ||||
Absendeort: | Baden | ||||
Empfänger: | Schumann, Eugenie (1440) | ||||
Empfangsort: | |||||
Standort/Quelle:*) | A-Wn, s.: 979/6-7 | ||||
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla |
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