23.01.2024

Briefe



Rückwärts
	
ID: 25973
Geschrieben am: Sonntag 10.09.1876
 

Wenn bei Dankert auch das geringste Löcherl frei wird so nehme ich es unbedingt. Bei V<orwerk> werde ich für das Mittagessen 20 Sgr zahlen wenn ich ein Zimmer für 10 Thl bekomme, Cacao frühstücke und Abends Thee, Eier und Fleisch in eigener Regie bestreite so kann ich für diese Seite der Existenz mit 40 Thl auskommen wo ich 60 gebraucht habe mit Wäsche, Heizung, Klavier u.a.
allen Nebenauslagen kann ich dann erst auf 60 Thl kommen.
Ach könnte ich endlich mein strenges Genchen zufriedenstellen wenn ich es auch sicher hoffe, so habe ich bald wieder Trema vor Deiner Schule. Nun wir sollen sehen ich will Dir als Prüfung einen Theil des »Josua«, ernste und heitere Lieder vorsingen und Du sollst sehen wie das nun ist. Genchen ich springe mit einem großen Satz über die nächsten Tage weg und bin bei Dir, wieder Dein
Zögling in allen Dingen, die Tage schwinden, da wir noch getrennt sind, meine Sehnsucht treibt die Zeit jeder Morgen wird freudig als Gewinn begrüßt und der Abend herbeigewünscht. Die Nachkur in Oed ist sehr gut eingetheilt, keinerlei Anstrengung und sehr regelmäßiges Leben, von 11-12 die einzige Möglichkeit etwas zu üben von 2-5 lese ich vor lauter Sachen die ich schon oft gelesen nur
zum Zwecke meine Zunge zu üben. (…)
Wenn ich nur eine Wohnung hätte in Berlin, daß ich vor Dir dort sein könnte. (…)
Schreibe mir noch einmal von Hertenstein, mein liebes Genchen, dann von Baden und dann bin ich bei Dir.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Oed
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/7-4
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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