23.01.2024

Briefe



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ID: 26041
Geschrieben am: Freitag 04.01.1878
 

4.1.1878, Zürich
Es thut mir leid, Dich mit der Depesche erschreckt und geplagt zu haben, der Musikdirektor aus St. Gallen schrieb mir aber heute er bäte dringend um eine moderne Arie sie hätten diesen Winter lauter Gluck, Händel, Bach u.s.w gehabt, das Einfachste was da zu thuen blieb war die Depesche an Dich, denn hier hat man die Oper nicht und die Stimmen der ganzen Oper in Basel zu borgen, mit vielen Depeschen hin und her und viel höherem Porto und der Ungewißheit ob sie sie haben und geben war ein viel unsicherer Weg, und also Genchen versende das Packet, welches ich Dir nicht packen helfen konnte, ich hoffe das Aufsuchen der Stimmen war nicht schwer nur den Weg mußte mein Genchen machen und so mein Zimmer controliren mit seinem ewigen Staub und Schmutz. Ich komme erst jetzt in Stimmung und fange an mich auf morgen und übermorgen zu freuen. Lausanne
ist kein Orchesterconcert ich werde dort dreimal Lieder singen und zwar »Winterreise« etwa fünf daraus: »Die gefrorenen Thränen«, »Frühlingsnacht« und »Post«, Eine Nummer Brahms und Schumann und endlich »die Allmacht«.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Zürich
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/14-2
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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