23.01.2024

Briefe



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ID: 26062
Geschrieben am: Donnerstag 26.09.1878
 

26.9.1878, Wien
Sage mir nur Kind, wer ist in Frankfurt in euerer Wohnung? wird Marie etwaige Briefe für mich annehmen? Ich will ihr selbst deshalb schreiben, ich habe in allen Briefen Mama's Adresse genannt, weil eine unsichere Adresse für mich unbrauchbar wäre. (...) Den Nachtsack den Du aber unter meiner Leitung für Marie machst braucht Überlegung die gewöhnliche Briefcouvertform mit
gestickten Ecken finde ich abscheulich und für unsere hübschen Muster unmöglich, ein Siebmacher würde sich in solcher Auflage schlecht machen. Ich finde Hollbein wäre die einzig mögliche Technik (...)
Daß Felix liegt kann recht gut sein für ihn, er scheint nervös furchtbar herunter und wird Ruhe die einzig richtige Behandlung sein. Daß mein Genchen ihm schon unentbehrlich, glaube ich, und ich bin nur froh daß Du ruhig und stets besonnen bist, Du bist nun Steuermann und brauchst einen festen Blick in die Ferne, halte Dich brav so wie Du bist (...) Du fragst was ich zur Wirthschafterin sage, na mit einigen Wenn finde ich es ausgezeichnet (...). Ich glaube es nimmermehr daß Marie das Regiment aus der Hand giebt in für sie genügender Art, ich mein so daß sie wirklich Ruhe und Zeit für alles Andere, nur nicht für Treppen, Keller, Küche, Speisekammer etc. hat.
Die Erfahrung wird dies lehren und ich ließe mich mit Freuden von meinem schlechten Glauben bekehren.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Wien
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/15-26
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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