23.01.2024

Briefe



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ID: 26075
Geschrieben am: Samstag 16.11.1878
 

16.11.1878, Leipzig
Dank für Deinen guten Brief, wie tröstet mich jedes Wort, von meinem Genchen, und Du hast auch ganz Recht mit Deiner Auffassung und ich werde trachten recht klug zu sein, aber es wird mir oft recht heiß und unerträglich. Wenn man sich nicht versteht so kommen so grausame Querstände, unerträgliche Momente die man nur in Erinnerung alter Zeiten überhaupt aushält. (…) Deine Weltklugheit, Deine Ruhe und Weisheit rührt mich, seit wann ist diese Klärung eingetreten, mein Katzi, ich hoffe Deine Brillen haben einen rosigen Schimmer und die Welt erscheint Dir durch sie warm und freundlich; nicht kalt und grau, mein Genchen wie freue ich mich wieder mit Dir lange schwätzen zu können.
Eben beneidete ich unsere Miß die um drei Uhr für fünf Minuten kam und sich mit Lisl für drei Stunden einschloß und ich saß im Nebenzimmer, schrieb Noten ab, und sehnte mich nach Dir und nach solchen Stunden mit Dir. Es kann nicht lange mehr dauern und ich freue mich unendlich. (…)
Nächsten Freitag ist mein Concert hier, willst Du da auch an mich denken? Ich sende Dir als Ersatz für meines ein Bild von der Prein, auf demselben sieht man unsere Fenster und den Berg den wir wiederholt erklommen haben um in dem schönen Wald zu gelangen. Oh wie herrlich war es dort mit Dir! (…) Leb wohl Liebchen! Mit vielen Grüßen von Lisl und tausend Küßen von Deiner Fillu.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Leipzig
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/16-18
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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