23.01.2024

Briefe



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ID: 26082
Geschrieben am: Mittwoch 11.12.1878
 

11.12.1878, Leipzig
Erwarte mich Freitag Nachmittag, ich bleibe noch morgen um einige Besuche zu machen und komme Freitag zurück. Das Concert fiel sehr gut aus, das Publikum war allerdings durch den Ernst des »Stabat Maters« etwas überascht, aber es gefiel doch sehr. Ich war nicht ganz zufrieden, mein: »Vidit sum« hätte Dich befriedigt, die Duette aber litten an Mißstimmungen, die Löwy war sehr geneigt hoch zu singen, was allemal bei den gefährlichen Stellen von mir empfunden wurde, ausserdem war die Orgel abscheulich verstimmt.
Ich habe mir bei Steckner für 70 Mark ein Kleid gekauft welches Modell war und 120 kosten sollte, sie machen aber der Herzogenberg riesige Ausnahmenspreise. Es ist ein reitzender feiner Wollstoff mit schottisch in sehr zarten Farben und nur geputzt mit echtem Sammt, es hatte nur Weste und Jacke ich bestellte mir aber nun eine Taille dazu mit Sammt der gleiche Stoff ist nicht mehr zu haben aber
blauer Samt wird mir sehr fein stehen, das Kleid ist so fein daß ich damit zum Hof gehen kann und wird mit der Taille 100 Mark kosten. Es wird Dir sehr gut gefallen und ist ein sehr guter Kauf, ich kann es erst in einigen Tagen bekommen, sie senden es mir nach und ich freue mich darauf es Dir zu zeigen ich werde es das »Messias«-Kleid nennen. Steckner ist außerordentlich billig, ein Regenmantel
à 7 Mark hat Lisl gekauft für ihr Mädchen der ganz ausgezeichnet ist.
Nein Katzi keinen Tratsch mehr, Freitag Nachmittag bin ich da, um fünf Uhr glaube ich.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Leipzig
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/16-25
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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