(26.6.1879, Prein
Ein Lied von Brahms hat folgenden Text: Eine gute, gute Nacht, daß Du sie gewährtest! dies singe ich nun auch täglich aber in etwas anderem Sinne als jener, ich verstehe nun Dein Klagen wenn Du mit Mama in einem Zimmer schlafen müßtest, ich werde allemal ganz wüthend, natürlich innerlichst, wenn ich Nachts um 1 oder 2 Uhr nachdem ich mühsam um 11 Uhr eingeschlafen, erst höre wie Mutter zu Bette geht und dann liest im Bett bis der Tag graut und so jede Nacht. Ich bin am Morgen wie geprügelt und mein Bett sieht auch gut aus!
(…) „Vilette“ hat mich im zweiten Band erst recht in’s Lesefieber gebracht es ist recht viel Quälerei drin, aber ausgezeichnete Schilderungen. Die „Heloise“ will ich auf alle Fälle lesen, ich freue mich darauf. In Habrowan ist sie gewiß im Bücherschrank, genannt Bibliothek.
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