23.01.2024

Briefe



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ID: 26120
Geschrieben am: Samstag 29.09.1888
 

29.9.1888, Frankfurt
Wie froh bin ich Dich im warmen Meran zu wißen, könntest Du doch die kurze Zeit recht nützen. Ich bin immer so erstaunt wenn Mama und Marie sagen Du wärst so aufgeregt, kannst du denn Dich nicht wappnen gegen unvermeidliche Aufregungen z.B. die welche Dir jetzt mit Ferdinand drohen. Den anderen Pack laß liegen bis Du hierher kommst. Oder ist es nur Mama und Marie die aufgeregt sind und es dann von Dir sagen. Denn ich finde Dich nun einmal nicht aufgeregt und hast ganz viel Beherrschung. Laße Dich also von der Sonne bescheinen und gehe nicht zu viel, die Bergstiefel hätten gar nicht mit gesollt. Für den Schlaf würde ich aber etwas thuen, nimm doch Baldrian und jeden Abend ein laues Fußbad ganz kurz nur zur augenblicklichen Beruhigung. Lies doch recht langweilige dumme Bücher, versuche es auch ob Du bei offenem Fenster schlafen kannst, mit stets frischer Luft. (...)
Mama ist glücklich angekommen und bereits eingeschachtelt. Letzteres geschah natürlich gleich am ersten Abend, und war sie dafür gestern so müde daß sie gar nicht vor die Thüre kam. Ich hatte Elisens Geburtstagsgeschenk sehr schön decoriren laßen und sie hat es gar nicht gesehen, denn heute am Putztage wurde alles wieder abgerißen. Ich habe doch immer Glück wenn ich etwas unternehme.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort: Frankfurt
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s.: 979/22-12
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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