Sonntag, d. 7.4.1889, Konstanz
Ich bin vielleicht morgen zwischen 3 und 5 am Hauptbahnhofe in Frankfurt wenn ich es so mache so telegrafire ich Dir und dann bist Du wol so gut und bringst mir 2 P<aar>Strümpfe und 6 Taschentücher und 5 Kragen mit an die Bahn. (…)
An einen ruhigen Brief auch an Dich ist jetzt ja doch nicht zu denken ich bin auch immer noch in einem Zustande von Betäubung. Loucky nimmt also meinen Flügel und zahlt 300 Francs Miethe dafür, was sie hier an Hug bezahlt. Wie fändest Du es wenn ich meine Möbel in die Küche zusammen und aufeinander stellen könnte, ich glaube fast daß alles hineingeht wenn Du den Bücherschrank
und das Sofa in Dein Zimmer stellen kannst. Ebenso könnte ich die zwei Schränke von Mrs O. stehen laßen und Du kannst sie vielleicht benützen. Den Glasschrank von Mama laße ich leer in das Zimmer hineinstellen, zu beliebigem Gebrauch, da ich den doch überhaupt nicht mitnehme. Ebenso könnte ich die zwei Schränke von Mrs O. stehen laßen und Du kannst sie vielleicht benützen. Ich glaube wenn ich erst meine Kisten nach Wien gesandt habe und alles andere gepackt ist so wird nicht so viel zurück bleiben und in der kleinen Küche kann ich die meiste Ruhe erwarten für meinen Plunder, mich beunruhigt es allerdings sehr, daß ich nicht glaube eine Minute sicher zu sein und wenn Du und Mama mir auch noch so viele Versprechungen machen, der (Circle vitiosus) in dem sich Mariens Gesinnungen für mich sich bewegt wird sie nicht ruhen laßen bis meine Sachen aus dem Haus sind: Aber sie kann doch so sicher sein ich betrete das Haus nicht mehr. Lebwohl! Morgen vielleicht auf Wiedersehen.
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