25.6.1890 <London>
Ich sende Dir Mr Burnands Brief von heute und berichte weiter über die öffentlichen Concerte. Die »Regenlieder« gefielen wieder ausserordentlich und »Nacht und Träume« sowie »Nähe des Geliebten« brachten mir auch stürmischen Applaus. Ich fühle mich immer mehr vertraut mit dem hiesigen Publikum und da ist Singen eine Freude. Es war namenlos heiß erst bei Burnand und dann
in Princess Hall und meine Müdigkeit war unerhört (...)
Zur Mühlen ist schlecht bei Stimme, er sang so klanglos und mühsam wie in der allerersten Zeit als ich ihn kannte. Hingegen machte er mir riesige Complimente er hat entschieden Respect bekommen vor mir jetzt. (...) Ich bin in großer Spannung ob Fr. Broicher den Abend bei Wattenbach ist wenn sie heute angekommen so glaube ich es sicher. Wie es dann wohl mit mir sein wird? – Inliegend findest du auch das Solo in der Lyszt Symphonie. Dafür saß ich 5/4 Stunden über vier Kesselpaucken und hätte sie alle vier mit meinen Füssen bearbeiten können die Hitze war circa 40% G<rad>.
|