23.01.2024

Briefe



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ID: 26265
Geschrieben am: Samstag 05.07.1890
 

5.7.1890, s.l.
Fr. Br<oicher> hatte ihre Tochter gesandt mit dem Wagen. Den ganzen Abend war ich keine Minute allein mit ihr und suchte dies auch gar nicht, denn ich war in mancher Beziehung unzufrieden mit meiner Situation und I am happy to say, feel very much abgekühlt. Sie war sehr freundlich aber es fehlt an mehreren Punkten bei ihr. Sie brachte wiederholt das Gespräch auf Dich, ich ging aber auf
nichts ein. (...) Als ich nach Hause kam gestern fühlte ich mich recht beschämt und ich glaube wirklich ich überwinde es jetzt bald.
Diesen Morgen verschlief ich mich nun gründlich und als ich nach 10 Uhr hinunter kam fand ich Gertrude J<oachim> auf mich warten die mich zu einer Probe, von einer Cantate von Parry, abholte. Es war mir solch eine Freude einen freundlichen Menschen zu sehen gleich am Morgen daß ich sie direkte küßte. Ich sollte heute mit all den Joachims und Hopes auf der Themse eine Partie machen das Wetter war aber zu elend und wir hatten nun zu 10. Damen bei Hopes lunch und dann gingen wir alle in's Theater um 2 Uhr. (...)
Ach mein Genchen wie ungeduldig bin ich Dich wieder zu haben, laße uns nur recht bald nach einem Ruheplatz kommen wo wir ganz für uns sein können. Ich habe so eine Ahnung als wäre Kandersteg gerade der Ort, wo es uns gefallen wird. Du mußt Geduld haben mit mir, nur ein bischen im Anfang bis ich Dir alles gebeichtet habe werde ich erst ganz ruhig sein.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
  Absendeort:
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s. 980/10-13
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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