7.10.1890, <London>
Um 9 1/2 Uhr trafen wir Beide in Russell Square ein. Es war eine große Gesellschaft d.h. zu groß für die Räume, und man konnte Niemanden unterscheiden. Mrs. Ward ist eine stattliche Erscheinung sieht recht nervös und verrückt aus, ist sehr ungewandt und wenn Sie nicht die Tochter hätte, ein 16 jähriges Elefantenkalb, die unglaublich sicher und gewandt ist, so wären wir zwei in Mitte des Salons sicher stecken geblieben bis heute, das Kind zupft am Ärmel, sagt die Nahmen der Leute die vor der Mutter stehen, segelt gewandt an aller Gefahr vorbei und war die bewegende Kraft. Ich kannte nur zwei Menschen Mr. und Mrs. Van Gleen (nicht Sophie Löwe die Schwägerin) Miß Hope kannte ganz viele. Miß Wild war da für mich und ich sang fünf Lieder, die Gesellschaft stand und manche litten sichtlich. Ich hatte eine ganze Auflage gedruckter Liedertexte von einem Privatconcert vergangenes Jahr übrig und davon hatte ich 50 Stück mitgenommen und sang also diese 5 Lieder. »Lotusblume«. »Ich sende einen Gruß«. »Mondnacht«. »Nacht und Träume«. »Liebesbotschaft«. Diese Texte waren meine Rettung denn die Leute wußten somit gleich was sie zu erdulden haben. Wurden auch nach und nach warm. Ich denke daß die Früchte dieses Unternehmens nachträglich reifen werden und da kam mir ein sehr angenehmer Verkehr daraus erwachsen, die Frau ist sicher unterhaltend wenn man sie allein hat. Ich bin sehr gut disponirt und fühle ich sehr wohl. Ich hoffe mein Genchen schreibt mir das Gleiche von sich! und zwar sofort.
Ich habe ein Engagement 18. Oktober Manchester Quartett von Willy Heß, angenommen. Miß Hope weiß Tag für Tag irgend etwas für mich zu leisten heute haben wir »rendezvous« 12 Uhr Albert Hall und gehen Besorgungen machen, dann lunch bei ihr und Nachmittag gehe ich nach Denmarkhill.
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