23.01.2024

Briefe



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ID: 26498
Geschrieben am: Freitag 08.01.1892
 

8.1.1892, Notting-Hill <London>
Es ist mir ein ganz unbehaglicher Gedanke Dich an Herzklopfen leiden zu wißen, kann es von Blutarmut kommen und solltest Du Deine Lebensweise dahin ändern, oder ist es die Folge alle dieser Aufregungen und dieses Kummers um Mama dann wäre ganz eine andere Behandlung nöthig (...) Ein sehr gutes Schlafmittel für mich ist kurz vor dem Schlafen gehen eine tüchtige Schüßel Milchspeise die sie hier »gruel« nennen Hafermehl in Milch lange gekocht. Ich eße nämlich sehr wenig Fleisch jetzt und das thut mir sehr gut, aber wenn ich dann Abends auf bleibe mit Briefen und Arbeit so werde ich hungrig und da habe ich jeden Abend ein souper und danach schlafe ich wie ein baby.
(...)Am 3t Februar singe ich hier in einem Concert von dem Geiger Gompertz und zwar zwei neue (eines für mich geschriebenes Lied) englische Lieder von Mad Heritte und sie begleitet mir selbst; ich war neulich bei ihr und sah wie sie von allen Seiten mit Versprechungen hingehalten wird und keiner thut wirklich etwas nun bat ich sie mir etwas zu zeigen und da gingen wir durch 1/2 Dutzend worunter mir zwei sehr gut lagen und sehr gut gefielen und da gab ein Wort das andere bis es ausgemacht war und aus der Freude die sie darüber hatte sah ich welchen Werth sie darauf legt. Ich schrieb sofort an Gomperz der gerne darauf einging und nun studirt sie mit mir die Lieder sobald ich von Schottland zurück bin.

  Absender: Fillunger, Marie (2260)
Absendeort: London
  Empfänger: Schumann, Eugenie (1440)
  Empfangsort:

  Standort/Quelle:*) A-Wn, s. 980/23-3
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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