23.01.2024

Briefe



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ID: 26868
Geschrieben am: Donnerstag 12.02.1885
 

Den 12 Febr. 85.
Meine liebe Mila!
Nur ein Dankeswort für Deinen lieben Brief, der nach alter Weise einmal wieder etwas länger war, u. mich daher doppelt erfreute. Enthielt er doch auch Einiges Erfreuliche! Was mich heute nun besonders zu Dir führt, ist, Dir zu sagen, daß ich leider kein einziges Manuscript-Lied mit Unterschrift meines Mannes habe. Robert hatte ein Liederbuch, das |2| mit der Zeit auf dreie stieg, für mich angelegt. Aus diesen Büchern ein Lied herauszunehmen, könnte ich nicht über mich gewinnen, es wäre ein Unrecht. So würde ich denn nur ein Skizzenblättchen finden können, u. ob ein Lied, das weiß ich nicht. Es ist mir recht ärgerlich denn ich thäte Euch so gern den Gefallen.
Mit meinem Arm geht es etwas besser, aber ich kann noch nichts damit thuen u. habe gestern wieder mit Massiren begonnen. Leider leidet auch Marie noch an ihrem Ischias, u. so gibt es jetzt bei uns mehr Schatten als Licht, im Übrigen aber sind wir gesund.
Leb wohl, meine Theuere mit all den Deinen
Deine
alte
Clara.

  Absender: Schumann, Clara, geb Wieck, Clara (3179)
  Absendeort: Frankfurt am Main
  Empfänger: List, Emilie (962)
  Empfangsort: München
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 8
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie List und anderen Münchner Korrespondenten / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-019-3
703f.

  Standort/Quelle:*) Slg. Cornides 222
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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