Lieber Vetter
Ich hätte einen Tag früher schon schreiben können, wenn unser Dienstmädchen mir aus Versehen Deinen Brief nicht einen Tag später gegeben hätte. Die Hornisten lassen <S>sich Dir bestens empfehlen und wollen wohl recht gern das Quart. erst blasen, wenn Du hier bist; das hängt aber von der Concert-Direction ab, ob das gerade so eingerichtet werden kann. Wenn es nicht zu spät ist, so schicke mir also die Partitur, die Hornisten wollen sich binnen 2 Tagen nur die Solo Stimmen abschreiben; sollten aber Eure Kammermusiker es Dir in diesen Tagen vorblasen wollen, nun so müßten unsere noch warten; jedoch hast Du die Post nach 3 Tagen zurück. So viel also versprechen unsere Hornisten, daß sie es nicht früher blasen werden, ehe Du nicht in Leipg. bist, dann ist es Sache der Direction u diese wird wohl dazu zu bewegen sein, zumal wenn Deine liebe Clara spielt, dann kannst Du auch befehlen. Grüße Dein liebes Engels-Klärchen herzl. von mir u schicke wenn es Dir so recht ist, sogl. die Noten
Deinen
tr. Vetter Ernst Pfundt
Stieglitz. Hof.
Die Hornisten könnten es auch nicht früher blasen, da sie mir die Solo-Stimmen abschreiben u auch mir <dazu> die kurze Zeit haben dazu.
Herrn
Dr. Robert Schumann
Componist
in
Dresden.
Waisenhausstr.
frei.
[BV-E, Nr. 3730, dat. 12. Oktober 1849:] Pfund. [beantwortet:] NB. [Versand:] fr.
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