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ID:
3515

Geschrieben am:
Samstag 09.11.1850

Lenzburg 9/11 50.

Verehrtester Herr Doctor u. Director!

Ihre geehrte Zuschrift vom 27t Oct. nahm ich mit Dank u. Freude entgegen; u. wenn sie auch nicht gleich den ersehnten Erfolg mit sich brachte, so giebt sie doch Zeugniss von Ihrer gütigen Rücksichtnahme, u. steigert mein festes Vertrauen zu Ihrer weitern Fürsorge für mein späteres Wohl. Ich bin überzeugt, dass Sie neben Ihren herrlichen schönen Tondenkmalen (von denen ich erst vorgestern Abend die 3 Romanzen Op. 28 in einer Unterhaltung vorführte) sich auch gern ein nicht geringes Liebesdenkmal stiften werden, |2| wenn Sie mit Ihrer Meisterhand die in meinem Geschick eingetretene Dissonanz in wohlklingende u. wohlthuende Harmonie auflösen werden.

Diesem in harrender Geduld u. hoffnungsvoll entgegen sehend empfiehlt sich Ihnen u. Ihrer verehrten Frau Gemahlin in großer Achtung u. Ergebenheit

Rabe.

P. S.

Wie ist Comala in Ihrem ersten Concerte ausgefallen? – hätte ich zugegen sein können. Zum 24t d. habe ich zu meinem ersten Winterconzerte Athalia. Höchst dankbar wäre ich, so <s>Sie mir baldigst u. immer Neuigkeiten Ihrer Werke mittheilten oder zuschickten.

|4| Tit

Herrn Robert Schumann, Doctor u. Director

der Musik

Wohlgeb

Düsseldorf

franco

Absender:
Rabe, Christian Gottlieb (37509)

Absendeort:
Lenzburg

Empfänger:

Schumann, Robert (1455)

Empfangsort:
Düsseldorf

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 10
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022
ISBN: 978-3-86846-021-6
Seite: 778f.

Standort/Quelle:^*)
PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 22 Nr. 4045

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	3515
Geschrieben am:	Samstag 09.11.1850	Lenzburg 9/11 50. Verehrtester Herr Doctor u. Director! Ihre geehrte Zuschrift vom 27t Oct. nahm ich mit Dank u. Freude entgegen; u. wenn sie auch nicht gleich den ersehnten Erfolg mit sich brachte, so giebt sie doch Zeugniss von Ihrer gütigen Rücksichtnahme, u. steigert mein festes Vertrauen zu Ihrer weitern Fürsorge für mein späteres Wohl. Ich bin überzeugt, dass Sie neben Ihren herrlichen schönen Tondenkmalen (von denen ich erst vorgestern Abend die 3 Romanzen Op. 28 in einer Unterhaltung vorführte) sich auch gern ein nicht geringes Liebesdenkmal stiften werden, \|2\| wenn Sie mit Ihrer Meisterhand die in meinem Geschick eingetretene Dissonanz in wohlklingende u. wohlthuende Harmonie auflösen werden. Diesem in harrender Geduld u. hoffnungsvoll entgegen sehend empfiehlt sich Ihnen u. Ihrer verehrten Frau Gemahlin in großer Achtung u. Ergebenheit Rabe. P. S. Wie ist Comala in Ihrem ersten Concerte ausgefallen? – hätte ich zugegen sein können. Zum 24t d. habe ich zu meinem ersten Winterconzerte Athalia. Höchst dankbar wäre ich, so <s>Sie mir baldigst u. immer Neuigkeiten Ihrer Werke mittheilten oder zuschickten. R. \|4\| Tit Herrn Robert Schumann, Doctor u. Director der Musik Wohlgeb Düsseldorf franco
Absender:	Rabe, Christian Gottlieb (37509)
Absendeort:	Lenzburg
Empfänger:	Schumann, Robert (1455)
Empfangsort:	Düsseldorf
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 10 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Theodor Kirchner, Alfred Volkland und anderen Korrespondenten in der Schweiz / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller / Dohr / Erschienen: 2022 ISBN: 978-3-86846-021-6 Seite: 778f.

Standort/Quelle:^*)	PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 22 Nr. 4045
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla