Köln, d. 6 Mai 1852.
Endlich heute kann ich <> Ihnen das Arrangement Ihrer Ouvertüre zusenden, geehrter Herr Doctor, aber leider wieder in einem recht undeutlichen, durch mannigfache Correcturen entstelltem Manuscripte. Doch sandte ich es Ihnen so, weil ich hoffte, daß Sie dennoch draus klug werden würden, und weil sie [sic] jedenfalls auch einen bessern Copisten in Ihren Diensten haben, als ich. – Ich glaube, daß das Arrangement im Allgemeinen recht gut spielbar ist; ob es die Wirkung ziemlich gut wiedergibt, das können eigentlich nur Sie beurtheilen. Manche Effekte, wie z. B. die Rückkehr in’s langsame Tempo zum Schluß der Ouvertüre ist garnicht auf dem Klaviere wiederzugeben; ich glaube, daß die Sechzehntelbewegung durchaus geopfert werden mußte. Zuweilen finden Sie zwei Lesarten; ich würde mich immer für die mit blauer Tinte geschriebene entscheiden; doch hoffe ich, daß Sie wieder, wie früher, so auch jetzt, Ihre bessernde Hand noch daran legen.
Leider kann ich heute zum Konzerte nicht kommen, doch schicke ich zugleich hiedurch noch einfache Quartettstimmen zum Beethoven’schen Konzert, wenn es mir, wie ich sehr hoffe, noch gelingen sollte, dieselben auftreiben. Bis Ostern war nur dies leider unmöglich.
Mit den freundlichsten Grüßen, zugleich an Ihre verehrte Frau Gemahlin bin ich
Ihr herzlich ergebener
Carl Reinecke
Herrn Dr Robert Schumann
Düsseldorf
Herzogstraße
Hiebei ein Paquet Noten.
D. G.
[BV-E, Nr. 4451:] C. Reinecke. [beantwortet:] + [Versand:] fr.
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