Briefe

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ID:
3557

Geschrieben am:
Mittwoch 21.08.1850

Geehrter Freund. Daß die Genoveva wieder gegeben werden soll versteht sich von selbst. Ob dies aber noch diesen Monat möglich sein wird weiß ich nicht. Gewiß will ich aber alles was in meinen Kräften steht dazu beitragen daß Sie das Vergnügen haben sollen, sie bei Ihrer Durchreise noch einmal zu sehen. Die angezeigten Veränderungen werden in die Stimmen eingetragen werden.

Das Märchen von Wieland heißt: Pervonte oder die drei Wünsche. Ich halte es für einen komischen Operntext sehr geeignet, nur müßte ein wirklicher Dichter, der aber auch das Theater u. den Opernmechanismus genau kennt, darüber kommen, denn es ist wohl zu dem Vorhandenen noch manches Neue zu erfinden. Kotzebue hat ein Ding, welches er Oper nennt, daraus gemacht; dem ist es aber ganz abscheulich gerathen.

David ist zurück. Seine Frau ist in Wittekind sehr unwohl geworden, u. sie hat sich auch bis jetzt noch nicht recht erholt. Er ist drüben sehr fleißig gewesen, hat eine Masse Lieder u. viele Stücke für Violine u. Clavier componirt.

Sind Sie wohl so gütig Peters zu beauftragen daß er denn ein Exemplar der Partitur der Ouvertüre an die Theaterdirektion schickt?

Mit freundl Grüßen

Ihr ergebenster

Julius Rietz.

Leipzig den 21t August 1850.

|4| Sr. Wohlgeboren

Herrn Dr. Robert Schumann.

Dresden.

frei

Absender:
Rietz, Julius (1281)

Absendeort:
Leipzig

Empfänger:

Schumann, Robert (1455)

Empfangsort:
Dresden

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 21
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Leipzig 1828 bis 1896 / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller, Eva Katharina Klein und Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2025
ISBN: 978-3-86846-031-5
Seite: 993f.

Standort/Quelle:^*)
PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 22 Nr. 3988

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	3557
Geschrieben am:	Mittwoch 21.08.1850	Geehrter Freund. Daß die Genoveva wieder gegeben werden soll versteht sich von selbst. Ob dies aber noch diesen Monat möglich sein wird weiß ich nicht. Gewiß will ich aber alles was in meinen Kräften steht dazu beitragen daß Sie das Vergnügen haben sollen, sie bei Ihrer Durchreise noch einmal zu sehen. Die angezeigten Veränderungen werden in die Stimmen eingetragen werden. Das Märchen von Wieland heißt: Pervonte oder die drei Wünsche. Ich halte es für einen komischen Operntext sehr geeignet, nur müßte ein wirklicher Dichter, der aber auch das Theater u. den Opernmechanismus genau kennt, darüber kommen, denn es ist wohl zu dem Vorhandenen noch manches Neue zu erfinden. Kotzebue hat ein Ding, welches er Oper nennt, daraus gemacht; dem ist es aber ganz abscheulich gerathen. David ist zurück. Seine Frau ist in Wittekind sehr unwohl geworden, u. sie hat sich auch bis jetzt noch nicht recht erholt. Er ist drüben sehr fleißig gewesen, hat eine Masse Lieder u. viele Stücke für Violine u. Clavier componirt. Sind Sie wohl so gütig Peters zu beauftragen daß er denn ein Exemplar der Partitur der Ouvertüre an die Theaterdirektion schickt? Mit freundl Grüßen Ihr ergebenster Julius Rietz. Leipzig den 21t August 1850. \|4\| Sr. Wohlgeboren Herrn Dr. Robert Schumann. Dresden. frei
Absender:	Rietz, Julius (1281)
Absendeort:	Leipzig
Empfänger:	Schumann, Robert (1455)
Empfangsort:	Dresden
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 21 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenten in Leipzig 1828 bis 1896 / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Annegret Rosenmüller, Eva Katharina Klein und Ekaterina Smyka / Dohr / Erschienen: 2025 ISBN: 978-3-86846-031-5 Seite: 993f.

Standort/Quelle:^*)	PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 22 Nr. 3988
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla