Sehr geehrter Herr!
Nachdem im 3ten Concerte der S. A. vor wenigen Wochen die Schöpfung aufgeführt worden, gehen wir nun heut an Ihr Werk, von dem ich eine schöne Wirkung hoffe. Meine Zeilen vom 19ten Dec. v. J. werden Ihnen mein Bedenken über die Theilnahme der Mme V. Garzia mitgetheilt haben, die wohl begründet sind, und zu welchen noch kommt: daß deren Contract mit H. v. Küstner ihr nicht gestattet anderswo als in dem K. Theater aufzutreten. Frl. Tuczek steht in der vollen Achtung bei den Kunstfreunden, und wird dem Meister der „Peri“ Freude machen. Es ist also Mittwoch der 17te Februar für Ihr Werk bestimmt, und der lebhafte Wunsch, und auch ausdrücklich der meinige: daß Sie selbst die Aufführung Ihrer Arbeit leiten. Da Sänger und Kapellisten stets am Dienstage im Amte sind, so ist unsere Hauptprobe in der Regel an dem Sonntag vor der Aufführung Vormittags; sie würde also am 14 Febr. fallen. Ihre Anwesenheit in Berlin würde also schon an diesem Tage nothwendig sein, selbst noch früher erwünscht um mit den Sängern sich über die Auffassung der Partien verständigen zu können. So möge denn nichts der Erfüllung ausgesprochener Wünsche entgegen stehen; sollte aber Ihr Daherkommen aus unabsehbaren Ursachen erst später stattfinden können, so müßte die Aufführung um zwei Wochen verlegt werden, was allerdings eine große Störung in die Zeit-Eintheilung bringen würde, welche die S. A. zu Erfüllung ihrer Obliegenheiten getroffen. In letztem nicht zu wünschenden Falle würde ein paar Wochen vor dem 17 Febr. mir von Ihnen Nachricht zu erbitten haben.
Einer baldigen Beantwortung meiner Zeilen entgegen sehend, und den besten Grüßen an Ihre Fr. Gemahlin unterzeichne ich mich hochachtungsvoll
Ihr
ergebener
C F Rungenhagen.
Berlin den 26 Jenner 1847.
An
den Compositeur
Herrn Robert Schumann
Wohlgeboren
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