23.01.2024

Briefe



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ID: 3643
Geschrieben am: Samstag 19.11.1853
 

No 1095. Rotterdam, 19 November 1853.
Sehr geehrter Herr!
Mit dem größten Vergnügen hat die Direktion der hiesigen Abtheilung des Vereins: Zur Beförderung der Tonkunst durch d Herrn Verhulst die Nachricht erhalten, daß unserer Musikwelt das Glück u die Ehre der baldigen Ankunft von Ihnen u von Ihrer Frau Gemahlin bevorsteht. Die Anwesenheit eines Künstlerpaares, welches bei den wahren Verehrern der herrlichen Kunst, deren es in Holland u besonders auch in Rotterdam viele giebt, in so unbedingter u hoher Achtung steht, wird nicht nur mit Verlangen erwartet; gewiss aber wird man sich sow. hier als an allen Orten beeifern Ihnen u Ihrer verehrten Frau den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Auch die Direktion unserer Abtheilung des Vereins, zu welchem Sie in einer persönlichen ehrenvolle [sic] Beziehung stehen, wünscht nach ihrem Vermögen dazu beizutragen u hat sich vorgenommen Ihnen gleich einen Beweis von Hochachtung und Verehrung abzustatten, welches◊2 hoffentlich so gefällig angenommen werden wird, <als> wie es mit der besten Absicht angeboten wird. Im |2| Namen der Direktion, beehre ich mich also Ihnen anzuzeigen, daß sie, unter Ihrem erhofften Gutfinden, sich vorn<eh>immt einen Musikalischen Abend anzuordnen, auf Kosten der Abtheilung u wozu die Mitglieder des Vereins als Zuhörer unentgeltlich eingeladen werden sollen. Bei dieser Gelegenheit wünscht man vorzüglich Ihre Compositionen aufzuführen (Kammermusik), u hofft die Direktion dazu die geschätzte Mitwirkung Ihrer talentvollen Frau Gemahlin zu gewinnen. Bloß als Entschädigung für längeren Aufenthalt, erlaubt sich die Direktion, auf der höflichsten Weise, eine Summe von fl. 200 anzubieten, und wird es, sowohl für sich als für die Mitglieder des Vereins, dankbar anerkennen wenn Sie u Ihre geehrte Frau, welcher Sie gefälligst den Vorschlag überzubringen die Güte haben wollen, darin zustimmen. Ich erlaube mich noch Ihnen vorzustellen den 8 oder 9ten Dezember für die Soirée zu wählen, welches hoffentlich auch mit Ihrem Vorhaben sich gut vereinigen lassen wird. Das Programm können wir später gemeinschaftlich beordnen. Schließlich bitte ich Sie, mir baldmöglichst zu melden, ob eins u anders Ihre erwünschte Genehmigung wegtragen kann, |3| welches die Direktion höchstens verehren und erfreuen wird.
Mit der innigsten persönlichen Bezeugung von Hochachtung u Verehrung zeichnet,
Ihr ganz ergebener,
J. R. Smalt.
Sekretar der Rotterdammer
Abtheilung des Vereins: Zur
Beförderung der Tonkunst.
N. S. Zeigen Sie mir womöglich gef. auch den Tag Ihrer Ankunft in Rottm an. S.

  Absender: Smalt, Johannes Reinier (1501)
  Absendeort: Rotterdam
  Empfänger: Schumann, Robert (1455)
  Empfangsort: Düsseldorf
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 13
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit den Familien Verhulst, Kufferath/Speyer und Engelmann sowie anderen Korrespondenten in Belgien und den Niederlanden / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Eva Katharina Klein, Anselm Eber und Thomas Synofzik / Dohr / Erschienen: 2024
ISBN: 978-3-86846-024-7
1165f.

  Standort/Quelle:*) PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 26/2 Nr. 124
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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