Briefe

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ID:
3993

Geschrieben am:
Dienstag 06.04.1852

Hochgeehrter Herr

Sie werden es sehr unartig finden, daß meine Tochter noch nicht auf Ihren freundlichen Brief und Antrag geantwortet hat. Er traf uns aber unterweges in einem Trubel von Reisen Gesellschaften und Gastrollen, und wie wenig der Mensch auf Reisen zum Briefschreiben kommt, werden Sie aus eigener Erfahrung wohl wissen und – entschuldigen. Was nun den Antrag selbst betrifft, so thut es meiner Tochter unendlich leid, daß sie denselben nicht annehmen kann. Ihre Zeit ist schon seit Monaten so streng gemessen und gerade in dieser Zeit des Musikfestes ist von dem Londner Engagement in Anspruch genommen, daß sie selbst die lockende Aussicht bei der Anwesenheit des Kaisers von Rußland in Berlin zu sein – in den Wind schlagen muß. |3| Sie dankt Ihnen herzlich für Ihre freundlichen Intensionen und bittet den Herren des Comites zugleich Ihr Bedauern zu melden.

Indem ich sie und mich selbst Ihnen u Ihrer verehrten Frau Gemalin

bestens empfehle bin ich mit großer Verehrung

Ihr

ergebenster

Albert Wagner

im Auftrag seiner Tochter.

Hamburg D. 6. Ap. 52.

Absender:
Wagner, Albert (94)

Absendeort:
Hamburg

Empfänger:

Schumann, Robert (1455)

Empfangsort:

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 7
Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-018-6
Seite: 1005f.

Standort/Quelle:^*)
PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 24 Nr. 4442

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	3993
Geschrieben am:	Dienstag 06.04.1852	Hochgeehrter Herr Sie werden es sehr unartig finden, daß meine Tochter noch nicht auf Ihren freundlichen Brief und Antrag geantwortet hat. Er traf uns aber unterweges in einem Trubel von Reisen Gesellschaften und Gastrollen, und wie wenig der Mensch auf Reisen zum Briefschreiben kommt, werden Sie aus eigener Erfahrung wohl wissen und – entschuldigen. Was nun den Antrag selbst betrifft, so thut es meiner Tochter unendlich leid, daß sie denselben nicht annehmen kann. Ihre Zeit ist schon seit Monaten so streng gemessen und gerade in dieser Zeit des Musikfestes ist von dem Londner Engagement in Anspruch genommen, daß sie selbst die lockende Aussicht bei der Anwesenheit des Kaisers von Rußland in Berlin zu sein – in den Wind schlagen muß. \|3\| Sie dankt Ihnen herzlich für Ihre freundlichen Intensionen und bittet den Herren des Comites zugleich Ihr Bedauern zu melden. Indem ich sie und mich selbst Ihnen u Ihrer verehrten Frau Gemalin bestens empfehle bin ich mit großer Verehrung Ihr ergebenster Albert Wagner im Auftrag seiner Tochter. Hamburg D. 6. Ap. 52.
Absender:	Wagner, Albert (94)
Absendeort:	Hamburg
Empfänger:	Schumann, Robert (1455)
Empfangsort:
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 7 Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Jenny Lind-Goldschmidt, Wilhelmine Schröder-Devrient, Julius Stockhausen, Pauline Viardot-Garcia und anderen Sängern und Sängerinnen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Jelena Josic, Thomas Synofzik, Anselm Eber und Carlos Lozano Fernandez / Dohr / Erschienen: 2023 ISBN: 978-3-86846-018-6 Seite: 1005f.

Standort/Quelle:^*)	PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 24 Nr. 4442
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla