Verehrter Freund!
endlich ist es mir gelungen ein Werk in das Leben zu rufen, mit dem ich mich lange Jahre beschäftigt habe, ich meine: die Choräle von J. S. Bach. Aus der Anzeige, die Sie vielleicht noch nicht erhalten, ersehen Sie, wer es zu verbreiten willens ist. Ein Stückchen aus dem Vorwort dem Publikum in der Zeitung vorzulegen, dürfte wohl nichts schaden und unserm Hn. Friese sogar vortheilhaft sein. Bald sende<n> ich wieder etwas und es würde öfter geschehen, wenn ich nicht gar zu sehr in der Arbeit säße.
Mit besten Grüßen an Ihre Frau Gemahlin
verbleibe ich immer Ihr
C. FBecker.
Von Hause den 5. März 1841.
W. S. g. u.
Was werden Sie, was wird Marx gegen Schilling machen? Kann so etwas sitzenbleiben und werden nicht manche Ihrer auswärtigen Mitarbeiter kopfscheu werden, wenn Sie stillschweigen? Was sind aber Spohr, Schneider, Reissiger u. A. für Geister, wenn Schilling von ihnen gerechtfertigt wird. Ich bin so durch die Geschichte beunruhigt, daß ich fast willens bin mich ganz zurückzuziehen. Weiß ich zwar, daß dies dem Publikum ganz gleichgültig ist, so habe ich doch den Vortheil, dann wenigstens für meine Bestrebungen nicht öffentlich beschimpft zu werden. Es sind wahrhaft erbärmliche Künstler, die mit einem Schilling in Verbindung stehen, sich Präsidenten udgl. nennen lassen und dem Unverstand und der Dummheit die Hand bieten. Und das Publikum nimmt Theil daran dies ist das schlimmste! – Warum nannte sich übrigens der Verfasser der lezten Recension nicht? <>Sind solche Folgen, wie daraus entstanden, für Marx nicht von Bedeutung? Er, als öffentlicher Lehrer, steht nun als der schlechteste Mensch da, in einer Stadt, in der man ihm kaum das Tageslicht gönnt und wo ein D_ und B_ u. A. – wie ich gewiß weiß – alles zu seinem Falle aufbieten, ihm alle Anerkennung, die er wahrhaft verdient, verkümmern. – Doch genug über diese Gegenstände und Entschuldigung dieser Schreiberei.
Immer der Obige.
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