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ID:
4543

Geschrieben am:
Freitag 26.09.1845

Wien, den 26. 7ber 1845

Hochgeehrtes Ehepaar

Es sind nun bald zwey Jahre, daß ich Sie nicht gesehen, und ich benütze die Gelegenheit der Reise des Hrn. Dr. Frankl, ausgezeichneten Dichters und Redacteurs der Sonntagsblätter, um mich in Ihre freundliche Erinnerung zurück zu rufen. Wie sehr hatte ich mich gefreut, Sie in Bonn zu sehen; leider wurde die Freude vereitelt. Hr. Frankl wird Ihnen von meinem und dem Wiener Thun und Lassen erzählen, daß ich fleißig Lieder componire, daß mein Käthchen von Heilbronn hier ausgezischt wurde – die Wiener fanden die Musik zu deutsch, in Dresden fandet ihr meine Johanna d’arc zu wällisch – u. s. w. u. s. w.

Eine Bitte habe ich zugleich vorzubringen. Ich habe weder von Robert noch von Clara ein musikalisches Autograph für mein Album, ich bitte also um ein Paar Zeilen Noten (Format ad libitum) welche Dr. Frankl in Empfang nehmen u. mir mitbringen wird. Was machen die lieben Kleinen? meine 6 Kinder sind sehr wohl, meine Frau sitzt leider in der Badecur zu Kreutznach.

Tausend Grüsse von Ihrem aufrichtig ergebenen

Vesque pp

Wann sehen wir uns wieder?

|4| Herrn Dr. Robert Schumann

und Frau Clara Schumann geborene Wieck

in Dresden

Absender:
Vesque von Püttlingen, Johann (1621)

Absendeort:
Wien

Empfänger:

Schumann, Robert und Schumann, Clara, geb. Wieck, Clara (37029)

Empfangsort:
Dresden

Schumann-Briefedition:
Serie: II / Band: 27
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Österreich, Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023
ISBN: 978-3-86846-052-0
Seite: 1528ff.

Standort/Quelle:^*)
PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 18 Nr. 3140

*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla


ID:	4543
Geschrieben am:	Freitag 26.09.1845	Wien, den 26. 7ber 1845 Hochgeehrtes Ehepaar Es sind nun bald zwey Jahre, daß ich Sie nicht gesehen, und ich benütze die Gelegenheit der Reise des Hrn. Dr. Frankl, ausgezeichneten Dichters und Redacteurs der Sonntagsblätter, um mich in Ihre freundliche Erinnerung zurück zu rufen. Wie sehr hatte ich mich gefreut, Sie in Bonn zu sehen; leider wurde die Freude vereitelt. Hr. Frankl wird Ihnen von meinem und dem Wiener Thun und Lassen erzählen, daß ich fleißig Lieder componire, daß mein Käthchen von Heilbronn hier ausgezischt wurde – die Wiener fanden die Musik zu deutsch, in Dresden fandet ihr meine Johanna d’arc zu wällisch – u. s. w. u. s. w. Eine Bitte habe ich zugleich vorzubringen. Ich habe weder von Robert noch von Clara ein musikalisches Autograph für mein Album, ich bitte also um ein Paar Zeilen Noten (Format ad libitum) welche Dr. Frankl in Empfang nehmen u. mir mitbringen wird. Was machen die lieben Kleinen? meine 6 Kinder sind sehr wohl, meine Frau sitzt leider in der Badecur zu Kreutznach. Tausend Grüsse von Ihrem aufrichtig ergebenen Vesque pp Wann sehen wir uns wieder? \|4\| Herrn Dr. Robert Schumann und Frau Clara Schumann geborene Wieck in Dresden
Absender:	Vesque von Püttlingen, Johann (1621)
Absendeort:	Wien
Empfänger:	Schumann, Robert und Schumann, Clara, geb. Wieck, Clara (37029)
Empfangsort:	Dresden
Schumann-Briefedition:	Serie: II / Band: 27 Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Österreich, Ungarn und Böhmen / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Klaus Martin Kopitz, Michael Heinemann, Anselm Eber, Jelena Josic, Carlos Lozano Fernandez und Thomas Synofzik / Verlag Christoph Dohr Köln / Erschienen: 2023 ISBN: 978-3-86846-052-0 Seite: 1528ff.

Standort/Quelle:^*)	PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 18 Nr. 3140
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla