Hochverehrtester Herr Doctor,
Ihr geehrtes Schreiben vom 22sten dies. an das Directorium d. C. habe ich in der gestrigen Conferenz meinen Herren Collegen vorgelegt und dessen Inhalt empfehlend bevorwortet. Obgleich die wohlwollende Absicht, aus der Sie Dlle Fritzsche empfehlen, volle Anerkennung fand, so glaubte das Directorium dennoch von dem frühern Beschlusse, außer den 6 wirklichen und eben so vielen Extra-Freischülern, für jetzt keine neuen mehr anzunehmen, nicht abweichen zu dürfen, indem durch solche Ausnahmen nur Nachtheil für das Institut erwachsen müsse<n>. Es soll jedoch bei der ersten eintretenden Vacanz auf Dlle Fritzsche vorzüglich Rücksicht genommen werden. Da, wie ich hoffe, bald noch einige Freistellen gestiftet werden dürften, so werde ich nicht verfehlen, Sie sogleich davon zu benachrichtigen. Ihren zweiten Antrag, die weiblichen Schüler von den männlichen zu trennen, hat das Directorium schon längst im Auge gehabt und gewünscht, und nur pecuniaire Verhältnisse haben die Ausführung desselben bis jetzt gehindert. Diese sind nun in so weit beseitigt, daß ich beauftragt bin, Sie zu ersuchen, wöchentlich, gegen ein jährliches Honorar von 50 r., eine Stunde mehr gütigst zu übernehmen. Ich lege Ihnen eine Lectionstabelle hier bei, und ersuche Sie, auf derselben die Stunde, welche Sie wählen würden, und zugleich auch die <> nähere Bestimmung der verschiedenen Stunden zu bezeichnen. Diese Tabelle erbitte ich mir baldigst zurük [sic], um die noch einzuschaltenden neuen Lehrstunden danach ordnen zu können.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ihr
ergebenster
Dr Keil.
Leipzig, d. 27. April 1843.
Sr Wohlgeboren
Herrn Dr Schumann.
Nebst einem Lectionsplan.
[BV-E, Nr. 2557:] Dr. Keil. [beantwortet:] + [Versand:] d. U.
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