Berlin 5 Juni 1843.
Hochverehrter Herr Doctor!
Die Ueberbringerin dieses, die königliche Kammersängerin, Signora Laura Assandri, erste Sängerin unserer italiänischen Oper, ist auf einige Zeit an Ihrem Leipziger Theater engagirt und hat mich ersucht, Sie verehrten Herrn, mit ihr durch ein paar empfehlende Worte bekannt zu machen. Signora Assandri hat durch ihr Talent, verbunden mit dramatischem Leben, natürlicher Grazie mehr als irgend eine andere unserer Sängerinnen die Gunst des Publikums im höchsten Grade gewonnen. Ueberzeugt, daß Sie, hochverehrter Herr gern der fremden, ausgezeichneten Künstlerin Ihren gewichtigen Beistand gewähren werden, sage ich Ihnen im Voraus für Alles Gute, was Sie derselben erzeigen werden, den besten Dank.
In wahrster Hochverehrung
ergebener
Julius Stern
Ihrer Theilnahme für mich gewiß, kann ich Ihnen die mich freudige [sic] Nachricht geben, daß Sr. Maj. unser König mir eine bedeutende Reisepension auf 2 Jahre ausgesetzt hat.
Sr. Hochwohlgeboren
Herrn Doctor Robert Schumann
Professor am Conservatorium, Redacteur
der neuen Zeitschrift für Musik, etc
Leipzig
[BV-E, Nr. 2594:] d. die Assandri.
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