23.01.2024

Briefe



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ID: 5114
Geschrieben am: Montag 27.12.1841
 

Ja,
verehrtester Herr und Freund!
bekommen sollen Sie wohl, da Sie es haben wollen,Etwas bis Sonn¬abends; aber ob es auch etwas „recht Interessantes“ seyn werde, das kann ich Ihnen doch unmöglich garantiren; darüber können dann Sie und Ihre Leser, ich aber nicht urtheilen; ich kann und muß mich blos mit dem Sprichworte trösten: ein Schelm giebt mehr, als er hat. Es giebt nämlich auch literarische, und artistische Schelme, die stehlen, wie die Raben, und lassen es frischweg wie selbstgelegte Eier in den Buchdruckereien bebrü¬ten. Da ist es dann keine Kunst, wenn Paradiesvögel und Nachtigallen herauskommen.
Von dem sich nur mälig erholenden Hartung das schönste Compli¬ment. Es seufzt nach der Partitur die lechzende Creatur, und Ihre Sym¬phonie soll lieber im 5ten, als im 4ten (nahen) Concerte vorgenommen werden, damit sie desto würdiger auftrete.
Soviel heute, wo mich die Zeit drängt. Auf den Sonnabend lesen Sie die Ursache, warum der König das Concert für die Naumannsstiftung zu verschieben befohlen; angeordnet hatte dazu Reissiger schon Alles.
Ihr treuester
Alb. Schiffner.
Am ci-devant 3ten Feiertage


  Absender: Schiffner, Christian Albert (1340)
Absendeort: [Dresden]
  Empfänger: Schumann, Robert (1455)
  Empfangsort:
  Schumann-Briefedition: Serie: II / Band: 22
Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Korrespondenten in Dresden / Editionsleitung: Thomas Synofzik und Michael Heinemann / Herausgeber: Carlos Lozano Fernandez und Renate Brunner / Dohr / Erschienen: 2021
ISBN: 978-3-86846-032-2
511 f.

  Standort/Quelle:*) PL-Kj, Korespondencja Schumanna, Bd. 13 Nr. 2131
 
*) Die Auflösung der Kürzel für Bibliotheken und
Archive finden Sie hier: Online Directory of RISM Library Sigla
 
 



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