am 7t August 1840.
Durch heftige Krankheit theilweise ans Bett, ganz aber an die Stube gefesselt übersende ich Ihnen den vorletzten Bericht von Berlioz vom 21 Juny, hoffend nicht eher gen Himmel zu fahren bis ich auf der schönen Erde das Journal vom 19 July noch erobert und den Bericht von Brz. daraus verdollmetzscht [sic], wie heiß mir auch jetzt die Hölle gemacht wird. – Besagtes Fegefeuer möchte <ich> mir zwar mit aller Gewalt ein gewisses von Ihnen oft vernommenes und erhörtes: „inhaltschweres Wort“ erpressen, doch vielleicht weil ich an heftigen Lungenschmerzen leide, will’s nicht heraus. Zu dem liegt die Jacobsleiter so verzweifelt schwer auf der Brust, das [sic] mir der ganze Himmelfahrtsspaß doch ein wenig zu bedenklich vorkäme, wenn mir das Fegefeuer Zeit ließe mir die Sache genau zu überlegen. Ich glaube, irgend eine Macht zwischen Erde und Himmel hat’s übel genommen und läßt mich jetzt zwischen beiden ein wenig abzappeln weil ich <erst> kurz vor den eingetretenen Convulisionen vom blauen Himmel <sorg> ganz gutmüthig und sorglos sag:
Wenn’s nicht so schön auf Erden wär’
Möcht’ ich im Himmel seyn!
Ich bleib’ nun zwar dabey, daß das Blau eine gar schöne Farbe sey; aber um’s mit der Erde nicht zu verderben halt ich’s auch mit der grünen; und wenn ich gerade hoffnungsfarbiges Papier hätte, schrieb ich gerade jetzt diese Zeilen darauf – warum? – <>Ach das Fegefeuer läßt mich’s nicht sagen. –
Ich bin doch nicht etwa ein bischen confus? Der Kopf summt mir zwar ganz artig, aber das Herz ist dafür desto ruhiger, es schlägt manchem ganz und gar nicht. –
Nun! Nicht wahr Sie halten’s <den> <zu> dießmal zu gut
Ihrem
In Liebe und Verehrung
verharrenden
dankbaren Julius Becker?
(Bald hoffe ich den Artikel vom 19t July liefern zu können)
|