Coblenz 10. Januar 1837.
An die löbliche Redaction
Neuen Zeitschrift für Musick in Leipzig.
Indem ich mir die Freiheit nehme, Ihnen beiliegend
1. 12 Orgelstücke op. 9. Offenbach bei André
2. 6 __________ " 15. Bonn bei Simrock
von meiner Composition zu übersenden, füge ich die ergebenste Bitte hinzu, daß beide Werke einer gefälligen Durchsicht u. Prüfung zu unterziehen, u. Ihr desfallsiges Urtheil, bei welchem ich jedoch als angehender Componist Anspruch auf Ihre nachsichtvolle Güte mache, in einem der nächsten Num_ern Ihrer mit Recht allgemein geschätzten Zeitschrift dem musikalischen Publicum bekannt zu machen. -- Ich erlaube mir, Ihnen zu bemerken, was Sie auch nach genauer Durchsicht finden werden, daß ich den leider schon zu breit getretenen Weg verlassen u. dagegen gesucht habe, den antiken mit dem modernen Style, insoweit das in der Kirche zulässig ist, zu verbinden, überhaupt der Melodie mehr Sorgfalt als der Harmonie zuzuwarten, ohne diesen jedoch gerade zu vernachlässigen. -- Inwiefern mir das gelungen ist, darüber wird mir Ihr gefälliges Urtheil, was jedenfalls nur belehrend für mich seyn kann nähere Auskunft geben. --
Mit Hochachtung u Ergebenheit
Julius André
[BV-E, Nr. 534:] J. Andre. [beantwortet:] o [Versand:] d. G. [Bemerkung:] Mit Noten.
[GN, NZfM VI/28: 7. April 1837, S. 114]: Januar. […] 10. Coblenz, v. A.
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